Eintreffwinkel
Wie der Eintreffwinkel die Schwungrichtung verändert
Angenommen der Reif in Bild 1 wäre ein Golfschwung. Dann würde, wenn ein Ball an der untersten Stelle getroffen würde, die Schwungrichtung im Treffmoment parallel zum Boden verlaufen. Diesen Anflug des Golfschlägers an den Ball im Treffmoment nennt man Eintreffwinkel (ETW).
Im Fall des schwarzen Pfeils wäre im Beispiel der Eintreffwinkel gleich 0° oder neutral.
Trifft der Schwungbogen einen Ball in der Abwärtsbewegung, sein Tiefpunkt liegt also nach dem Treffpunkt, spricht man von einem steilen ETW.(z.B. -3°)
Trifft der Schwungbogen des Balles in der Aufwärtsbewegung, sein Tiefpunkt liegt also vor dem Treffpunkt, spricht man von einem flachen ETW. (z.B. +3°)
Spieler fühlen Ihren Eintreffwinkel eher über den Bezug zum Ball, wie z.B. die Hände im Treffmoment vor oder hinter dem Ball sind und sprechen daher in Ihrer Gefühlssprache von ’spät‘ oder ‚früh‘ getroffen. Der eigentliche ETW ist nicht spürbar.
Der räumliche Eintreffwinkel
Schaut man sich das gleiche Modell in einer räumlichen Perspektive in Bild 2 an, erkennt man, dass der schwarze Pfeil den Reif am Scheitelpunkt berührt und gerade ins Ziel zeigt.
Bei den beiden anderen Pfeilen erkennt man, dass sie den Reif außerhalb seines Tiefpunktes berühren und, dass der grüne sowie der rote Pfeil von der geraden Linie im Räumlichen abweichen. Das bedeutet.
Trifft der Schwung einer zum Ziel zeigenden Schwungebene am untersten Tiefpunkt den Ball ist diese Schwungrichtung gerade und der ETW 0°.
Trifft der Schwung einer zum Ziel zeigenden Schwungebene in der Aufwärtsbewegung ist die Schwungrichtung nach links und der ETW +?°
Trifft der Schwung einer zum Ziel zeigenden Schwungebene in der Abwärtsbewegung ist die Schwungrichtung nach rechts und der ETW -?°
In den Zeiten, als Video das beste Analysemedium war, galt die Schwungebene als Standard. Wer auf der Ebene schwang war gerade, wer nicht auf der Ebene schwang war schief. Seit der Einführung von Dopplerradaren (Flightscope) weiß man, dass diese Aussage ‚valsch‘ ist.
Eine Schwungebene kann durchaus gerade sein, sofern der ETW ungleich null ist, wird die daraus resultierende Schwungrichtung schräg.
Eine schiefe Schwungebene kann durchaus schief sein, sofern der entsprechende ETW ausgleichend wirkt, wirkt die resultierende Schwungrichtung gerade.
Eine Aussage: „Da bin ich von außen gekommen, oder wie der Engländer sagt „over the top“ ist wertlos, da sie die Schwungebene meint, die man zwar gut fühlen kann, die jedoch ohne den Eintreffwinkel und die effektive Schlagflächenausrichtung im Treffmoment wenig Rückschluss auf den Ballflug zulässt.
Schwungebene und Schwungrichtung sind nicht das Gleiche.
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